Letzte Ölung (VII) Gesäuse

Zum ersten Mal im heurigen Jahr geht es also Ende Juni ins Gesäuse. Anna und ich wollen am Festkogel die letzte Ölung machen, doch müssen wir erst einmal den Einstieg erreichen, denn es dürfte noch reichlich Schnee vorhanden sein. Gegen Ende des Zustiegs erreichen wir dann auch den Schnee, doch es geht unproblematisch voran. Begrüßt werden wir von den Locals – den Gämsen – von denen sich eine bis auf zwei Meter an uns heran wagt. Nach dem Vorbau haben wir es nochmal mit dem kühlen Weiß zu tun. Alles kein Problem – nur die allerletzten Meter sind etwas heikel – als wir mit Zustiegsschuhe ca. 40° steilen, harten Schnee queren müssen. Ausrutschen möchte man hier nicht.

Die Tour selbst beginnt gleich super. Wunderbare Plattenkletterei im allerbesten Fels erwartet uns. Durch die Sanierung ist der Anstieg entschärft – dennoch darf man auch Mal vom Haken wegklettern ohne genau sehen zu können wo die nächsten Griffchen warten. In der zweiten Seillänge übersteigt man ein gut griffiges Dach, bevor es in der dritten wieder sehr plattig wird.

Die Tour bleibt danach anhaltend schön. Die 7. und 8. Seillänge verlaufen im etwas zergliederten oberen Teil des Festkogels. Hier hat man immer etwas das Gefühl, dass man die Schwierigkeiten auch umgehen könnte – der Fels bietet aber schöne, steile Kletterei an großen Griffen – es wäre also schade auszulassen. Die letzte Seillänge ist nochmal ein würdiger Abschluss über eine große Wasserrunse und dann im genial wasserzerfressenen Fels. Wir seilen planungsgemäß ab. Der Schnee am Vorbau ist von der Sonne mittlerweile ungünstig weich und gestaltet sich stellenweise als äußerst heikel und sehr einbruchgefährdet, da die Schneefelder teils auch von unten schon abgeschmolzen sind.

Fazit: Sehr schöne Plattentour am Festkogel. Toller Fels und schöne Kletterei warten hier. Friends könnte man zuhause lassen – die Tour ist saniert und in den kompakten Platten gibt es kaum Möglichkeiten.

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