Erste Nordwandtour im Gesäuse für meinen kleinen Bruder Dominic, der sich schon zu einem guten Kletterer entwickelt. Wir starten um ca. 5 Uhr vom Parkplatz und sind verwundert, dass wir um ca. 7 Uhr die ersten am Umziehplatz sind. Dominic meistert den 1000Hm Zustieg bravurös und wir können ein paar schöne Bilder mit dem Buchstein im Hintergrund schießen.

Nach einer kurzen Rast und dem zweiten Frühstück starten wir am kurzen Seil und überwinden so den leichten Vorbau. An der ersten Verschneidung (IV+) angekommen beginnen wir klassisch zu sichern. Diese erste, ausgesetzte Seillänge steigen wir beide durch und Dominic kommt mit den Worten „das war kein IVer“ am Stand an. Damit hat er wohl recht – die Bewertungen aus alten Tagen sind schon knackig.

Nach der zweiten, großen Verschneidung, in der man schon den einen oder anderen Tritt suchen muss, geht es für uns im gemütlichen, leichteren Gelände die direkte Variante empor. Ehe wir es uns versehen stehen wir schon unter der letzten Seillänge, die nochmal mit IV+ angegeben ist. Mir kommt eine Stelle recht kräftig vor und ich hoffe für Dominic, dass er den Durchstieg diese Seillänge und somit der gesamten Tour schaffen wird. Sieht dann bei Dominic viel leichter aus, als es sich bei mir angefühlt hat und schon steht er neben mir – glücklich über die Tour und den Durchstieg. Wir nutzen den Klettersteig um in die Seescharte zu gelangen und freuen uns sehr diese Wand gemeinsam gemacht zu haben!

Fazit: Schöne, meist geneigte Kletterei durch das imposante Plattenschild der Planspitze Nordwestwand. Die Bewertungen sind klassisch und die Hakenabstände weit. Meine Gratulation zur ersten Gesäuse Nordwand!

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