Als wir uns dem Gosausee näherten stach uns die Rinne neben dem großen Donnerkogel ins Auge – so steil und eng sah das Ende aus, dass wir es uns aus der Nähe anschauen mussten. Wir sahen von unten auch noch keine Spuren in der Rinne. Also nix wie los an diesem Dienstagmorgen. Kein Mensch weit und breit zu sehen und wunderbare Stille. Nach der gestrigen Tour zum Hochkönig bin ich etwas müde und wir gehen es langsam an.
Der untere Teil ist verspurt, da Skifahrer vom Skigebiet eingefahren sein dürften. Auch ein Aufstiegsspur sehen wir, doch diese quert schon bald nach Süden. Wir aber haben die Rinne als Ziel und so geht es abermals ungespurt bergauf. Bei einem Felsen, der uns Schutz bieten würde, pausieren wir kurz. Gegen Ende wird die Rinne immer enger und es wird so steil, dass wir kaum noch Spitzkehren machen können, da wir die Ski bergseitig nicht mehr vorbeibringen. Nach gefühlt 100 Spitzkehren am heutigen Tag ist dann die Zeit gekommen für die letzten 40 Meter die Ski abzuschnallen und ohne zur Scharte aufzusteigen. Oben angekommen haben wir uns eine Pause in der Sonne verdient.
Nach der Scharte klettern wir rechts über eine Steilstufe auf die Plan des großen Donnerkogel und schnallen nochmal die Ski für die letzten Meter an. Wiedereinmal sind wir von dem grandiosen Wetter und Panorama am Gipfel begeistert. Ganz alleine sind wir hier oben mit Ausblick auf Bischofsmütze, Dachsteinmassiv, Hochkönig, etc. Unser Aufstiegsweg soll auch die Abfahrt werden. Bei der Steilstufe vor der Scharte müssen wir kurz die Ski auf den Rucksack geben, bevor wir in die steile Rinne einfahren. Ein absoluter Traum hier als erstes hinunterzufahren. Als wir am Gosausee ankommen dürfen wir nocheinmal den schönen Ausblick auf das Dachsteinmassiv bewundern.
Fazit: Eine Tour, wie man sie nicht alle Tage macht. Kaum Meter, die nicht auch bei der Abfahrt Spaß machen und noch dazu ganz alleine unterwegs. Schön auch, dass wir den Gipfel des großen Donnerkogel erreichen konnten.