Nach Nurses and Screws haben wir uns eine weitere neue Tour ausgesucht. Topo findet man hier. Vom Drachenhöhlen-Parkplatz in Mixnitz ist der Einstieg in einer guten halben Stunde erreicht und den langen Einstiegsriss konnten wir schon von weitem sehen.
Mario fürchtete den Fels der ersten Seillänge, hatte er doch schlechte Erfahrungen mit vermeintlichen Siebenern an der Ratengratbasis gemacht. Viel zu glatt für diese Neigung. Und es kam wie befürchtet. Man braucht viel Vertrauen in seine Füße, die dann doch auf Reibung halten, wo keiner weiß warum. Im letzten Moment findet sich aber immer ein recht guter Griff. So quälten wir uns die ersten, anhaltenden Meter hoch – nach circa 15 Metern hatten wir uns an den glatten Fels gewöhnt und fingen an die Kletterei zu genießen.
Ab der zweiten Seillänge wird der Fels immer rauer. Diese ging viel leichter von der Hand – große ausgewaschene Henkel – was für eine Freude. Nach ein paar Metern im Wald beginnt die dritte Seillänge mit einem kurzen Piaz. Rechts draußen gibt es noch eine Schuppe, so dass man den Einstieg auch frontal klettern kann. Danach löst sich die Traverse gut auf und wir merkten, dass unser Vertrauen in die Füße schon gestärkt war.
In der vierten Seillänge waren wir überrascht, wie fest der Fels im Grazer Bergland ist. So manche Blöcke hielten, obwohl sie bei weitem nicht danach aussahen. Da haben wohl die Erstbegeher ganze Arbeit geleistet! Nach den nächsten beiden zum Großteil schrofigen Verbindungslängen, ging es über sehr flache Platten in großer Linksschleife zum nächsten Stand.
Die vorletzte Seillänge war für uns die schönste. Steile, anhaltende Wandkletterei – genial! Schwerere Stellen lösten sich für uns immer super auf. Der Stand ist luftig, mitten in der Wand, das macht das Mehrseillängenfeeling perfekt. Nach einer kurzen schweren Passage (Schlüsselstelle laut Topo) geht es in leichter Kletterei bis zum „Gipfel“. Kurz abgeseilt und schon waren wir auf der Gamswiese und am Weg zurück zum Parkplatz.
Fazit: Diese Tour ist eine Bereicherung des Routenangebots im Grazer Bergland, relativ homogen, gut abgesichert und schöne Standplätze. Für uns war die erste Seillänge die schwerste, liegt aber vielleicht an unseren Unzulänglichkeiten bei glattem Fels. Alles in Allem verbrachten wir einen schönen Tag.