Nachdem wir schon Gestern gute Bedingungen in Wandnähe aufgefunden hatten, waren wir schon beim Frühstück wesentlich entspannter. Draußen vor dem Fenster war wieder dichter Nebel, bei -2 Grad, doch das juckte uns wenig, es ging gut gelaunt wieder Richtung Rote Wand.
Dort angekommen war klar, die „Chefpartie“ wird es. Wir kannten die ersten drei Seillängen schon, da wir an einem weniger motiviertem Tag diese mit dem „Gerdasteig III+“ kombinierten, dennoch waren wir wiederum überzeugt, es sind drei wirklich schöne griffige Plattenlängen (alle VI-).
Um kurz nach 09:00 Uhr gingen wir vom Parkplatz los und es war doch etwas kühler als am Vortag. „Hmmm, naja, die dicken Jacken dann wohl besser doch wieder einpacken“, dachten wir uns und wanderten los. Schon am Zustieg wurde uns wieder warm und so blieb es auch bis zur vorletzen Seillänge.
Die Zwischenlänge (IV+), war die einzige die uns keinen wundervollen Klettergenuss bot, wobei nur das 1er Gelände die sonst sehr kontinuierlich schwierige, nur aus Fels bestehende Route unterbrach.
Auch die 5te und 6te Seillänge sind Klettergenuss pur (VI, VI+), wobei der Grazer-Bergland Topo nicht ganz mit unserem Schwierigkeitsgefühl übereinstimmt. Die 5te Seillänge kam uns leichter als VI vor, bei der 6ten Seillänge würden wir die 5+ mit der 6+ tauschen, im Großen und Ganzen aber ok.
Die 7te und 8te Seillänge haben es dann in sich. Beide Schlüsselseillängen VII+. Zuerst kommt eine steile und kleingriffige Platte, gefolgt von einer kraftigen steilen, teilweise leicht überhängenden Seillänge, die auch Ausdauer fordert. Da beide Seillängen im Schatten waren und Wind aufkam, wurde und doch etwas frisch.
Doch kurze Zeit später waren wir am „Gipfel“ angekommen. Eine wirklich lohnende, super-griffige Tour. Fazit: Durchaus weiterzuempfehlen!